Anpfiff 2. Halbzeit

Halbzeitstand 0:0

GERDI, WIRNSPERGER UND GRABHER IM INTERVIEW

Am vergangenen Samstag mussten sich die Amateure des SC Austria Lustenau dem FC Höchst mit 1:3 geschlagen geben. Trotz der Niederlage in der Nachbargemeinde sind die grün-weißen Kicker erfolgreich in die Saison 2023/24 in der VN-at-Eliteliga gestartet. Nach sieben absolvierten Runden liegt das Team in der höchsten Vorarlberger Amateurklasse aktuell auf dem hervorragenden zweiten Platz. Trainer Momo Gerdi, Amateure-Sportchef Tobias Wirnsperger und Vorstandsmitglied für Amateure & Nachwuchs Patrick Grabher sprechen über die gelebte Philosophie, die Erwartungen in dieser Saison und das Zusammenspiel mit der Profiabteilung. Jede Mannschaft hat ihre eigene Philosophie, welche verfolgen die Amateure? Identifiziert sie sich mit der Philosophie der gesamten Austria? Wirnsperger: „Die Philosophie von der Austria ist ganz klar bodenständig zu sein und auch zu bleiben. Das spiegelt sich auch bei unseren Amateuren wider. Wir haben gelernt, die Begebenheiten zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen, dies zeigt sich auch in unserem Kader. Wir haben ein Aufgebot von 27 Spielern, von denen 22 aus dem eigenen Nachwuchs kommen.“ Was wird von den Spielern prinzipiell gefordert? Was ist den Verantwortlichen wichtig? Gerdi: „Wir fordern in erster Linie eine passende Einstellung. Die Spieler müssen charakterlich zum Team passen und sich bewusst sein, für wen sie spielen und natürlich eine gewisse Mentalität aufbringen.“ Entspricht der bisherige Saisonverlauf den Erwartungen? Gerdi: „Natürlich kann es immer besser laufen, aber wir sind im Gesamten bis jetzt sehr zufrieden. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass fast 80 % vom letztjährigen Kader weg sind und wir jetzt nur auf Spieler setzen, die aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Auf das sind wir unglaublich stolz. Wir merken, dass das Projekt langsam aufgeht.“ Wie wichtig ist es für euch, dass junge Spielern von den Amateuren den Sprung zu den Profis schaffen? Wirnsperger: „Als Fohlenmannschaft einer Bundesligamannschaft müssen wir fast sagen sehr wichtig. Für mich persönlich ist es aber nicht die höchste Priorität, ich finde es viel wichtiger so den Nachwuchs zu fördern und den Jungs nach der U18 eine Perspektive bei der Austria zu geben. Klar freuen wir uns, wenn wir sehen, wie weit es Enes zum Beispiel geschafft hat, was vielleicht auch für andere Nachwuchsspieler eine Inspiration sein kann.“ Was ist die Idee dahinter, dass es so viele heimische Spieler gibt? Warum transferiert man keine aus dem Ausland? Grabher: „Vor ca. zwei Jahren haben wir uns bewusst dazu entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Was für viele andere Profivereine unverständlich klingt aber wir haben zu uns selbst gesagt, dass wir unseren Nachwuchsspieler die Chance geben möchten, so hoch wie möglich zu spielen und sie als Fußballer und als Mensch zu fördern sowie zu entwickeln. Wir haben ein junges Durchschnittsalter und wie Tobias schon gesagt hat sind über 80% aus dem eigenen Nachwuchs, was nochmals von der Identifikation und Verankerung zwischen Verein und Gemeinde zeugt. Obwohl uns viele belächelt haben, haben wir an das Projekt geglaubt, spielen zurzeit guten Fußball und können mit jedem Team aus der Liga mithalten.“ (ALU)